Mein Herz klopft bis zum Hals, während ich den Weg vom Badezimmer zur Küche bereits zum gefühlten hundertsten Mal entlang tiger. Wahrscheinlich habe ich schon tiefe Furchen im Parkett hinterlassen.
„Alles wird gut. Das muss ein Irrtum sein. Der Stress, liebe Pia. Der Stress.“ Wieder ein Blick auf die Küchenuhr. Noch 15 Sekunden. Nervös presse ich die Lippen aufeinander und spüre, wie mir der Schweiß ausbricht. Das sind die wahrscheinlich längsten 15 Sekunden meines Lebens.
Neun … acht … sieben …
Wieder trete ich den Weg zum Badezimmer an, murmele die Sekunden vor mich hin.
Sechs … fünf … vier…
Kneife die Augen zu, als meine Hand nach dem Stäbchen auf dem Waschbecken greift.
Drei … zwei … eins …
Und wir haben einen Gewinner! Ich linse vorsichtig auf das winzige Fensterchen in diesem Stäbchen, in der Hoffnung, keinen zusätzlichen Strich zu finden. Aber leuchtender könnte er gar nicht sein.
„Oh neinneinnein, das kann nicht sein!“ Ich lasse mich schwer auf den Klodeckel fallen, nicht in der Lage, meinen Blick von dem Schwangerschaftstest in meinen Händen zu nehmen. Und ob das sein kann. Ich habe es ja schwarz auf weiß – oder eher rosa auf pink. Schwangerer kann man doch gar nicht sein.